Kanalnetzberechnung

Ansicht eines Kanalnetzes inklusive Längsschnitt

Die Dimensionierung und Nachrechnung von Kanalnetzen sind das Mittel gegen die Auswirkungen von Extremniederschlägen. Deshalb keine Dimensionierung ohne den entsprechenden Nachweis, dass ein Kanalnetz bestimmte Überstausicherheiten bietet. Maßgebende Regelwerke sind das Arbeitsblatt A118 und DIN-EN 752.

Der Nachweis der Überstauhäufigkeit ist die einzige Möglichkeit, die Überflutungsgefährdung auf rechnerischem Wege darzustellen. Ob im Einzelfall damit ein Schadensereignis verbunden ist, also Überflutung stattfindet, hat derjenige zu entscheiden, der das Berechnungsergebnis auswertet. Die bessere Alternative ist sicherlich die Simulation urbaner Sturzfluten.

Die hydrodynamische Kanalnetzberechnung startet bei der Simulation eines Niederschlagsereignisses immer im Zustand trocken, d.h. das Kanalnetz und sämtliche Rückhalteräume sind geleert. Neben den Einzel-Ereignissen (Euler II, Modellregengruppe, Starkregenserie) erfolgt deshalb zunehmend die Simulation des Niederschlagkontinuums. Effekte, die sonst nicht abgebildet werden können, wie z.B. Becken zur Hälfte geleert und nächstes Niederschlagsereignis liefert wieder Abfluss, können dargestellt und über einen langen Zeitraum hydrodynamisch simuliert werden.

Falls die Einzugsgebietsdefinition auch die Nutzung/Schmutzstoffe enthält, können nicht nur das Entlastungsvolumen sondern auch die entsprechenden Schmutzfrachten ermittelt werden. Im Gegensatz zu den hydrologischen Modellen werden bei der hydrodynamischen Simulation das Retentionsverhalten des Kanalnetzes berücksichtigt und realistische Schmutzfrachten berechnet.

Aufgrund der Fülle von Berechnungsergebnissen ist, von der Dimensionierung abgesehen, eine grafikbasierte Auswertung im Lageplan und Längsschnitt (Ganglinien, Themenpläne etc.) als Entscheidungsgrundlage sehr zu empfehlen.

Unsere Software-Empfehlung

Die Programme GraPS (Grafiksystem für Kanal- und Wasserversorgungsnetze) und HYKAS (stationäre und instationäre Kanalnetzberechnung, Schmutzfrachtsimulation) bieten Ihnen die oben thematisierten Methoden.

Zur Berechnung urbaner Sturzfluten sind zusätzlich noch die Programme FLUSS (1D-, 2D-HN-Modelle) und HYKAS-2D (Koppelung 1D/2D) erforderlich.