Urbane Sturzfluten

Urbane Sturzfluten - Simulationsergebnis in FLUSS-2D

Die Simulation des Kanalnetzes verliert infolge von Extremniederschlägen zugunsten der Simulation des Oberflächenabflusses an Bedeutung. Wir reduzieren unsere Ansprüche auf das Machbare und sind bei der Berechnung urbaner Sturzfluten auf der Suche nach dem minimalen Entwässerungskomfort – der auch unter extremen Bedingungen funktioniert. Es gilt mit geeigneten Maßnahmen und Methoden einen Überflutungsschutz herzustellen und dessen Funktion bereits in der Planungsphase nachzuweisen.           

Die entkoppelte Simulation von Sturzfluten ist dann die geeignete Methode, wenn der (Extrem-) Niederschlag (Abflussbildung und Abflusskonzentration) in einem 2D-HN-Oberflächenabflussmodell abgebildet werden sollen - ohne dass das Kanalnetz eine Rolle spielt. Alle N-A-Prozesse finden demnach im 2D-Modell statt. Überflutungsfläche, Wassertiefe, Fließgeschwindigkeit an jedem Knoten, Fließwege und Senken-Volumina sowie die Abflussmengen sind das Simulationsergebnis. Dabei ist es unerheblich, ob eine Straße oder ein Vorfluter modelliert und das Abflussverhalten untersucht werden soll. Die Modelltechnik ist dieselbe. Basis sind die tiefengemittelten Flachwassergleichungen in ihrer ursprünglichen Form.   

Die gekoppelte 1D/2D-Simulation hat die höchste Wertigkeit im Merkblatt DWA-M 119. Deren Anwendung wird für besonders gefährdete Bereiche empfohlen.

Gekoppelte 1D/2D-Modelle (Kanalnetz-/2D-Modell) ermöglichen eine wirklichkeitsnahe Berechnung der Überflutungsvorgänge. Der Einsatz gekoppelter Modelle erscheint dort besonders sinnvoll, wo mit einer Grobanalyse Überflutungsschwerpunkte (Hotspots) identifiziert wurden, deren Gefährdung nachfolgend einer genaueren Betrachtung unterzogen werden sollen oder wenn infolge von Schadensereignissen in der Vergangenheit bereits Handlungsbedarf besteht. Während der Laufzeit der Programme werden zwischen dem Kanalnetz- und dem 2D-Modell bidirektional an Schächten und Straßenabläufen die Wassermengen ausgetauscht.

Wir bieten mit den Programmen GraPS (Grafiksystem Kanalnetze), HYKAS (hydrodynamische Kanalnetzberechnung) und FLUSS-2D (2D-Oberflächenabflussmodelle) sowie HYKAS-2D die passende Software, um den Anforderungen des DWA-M 119 gerecht zu werden.  Die Programme sind für ein abgestuftes Vorgehen das ideale Werkzeug: von der Grobanalyse bis zum anspruchsvollen 2D-Modell, perfekt abgestimmt und in der Praxis bewährt.